Kreuzfahrtbranche meldet Fortschritte beim Klimaschutz

19. Oktober 2022
Martina Sommerfeld
Ein aktueller Branchenreport der Kreuzfahrtorganisation Clia unterstreicht Fortschritte in der Klimabilanz der Unternehmen und bekräftigt das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein.

Beim Antrieb, Abgasreinigungssystemen, der Versorgung mit Landstrom und der Abwasseraufbereitung schreite die Branche voran.

Der Report belegt nach Auffassung der Clia, dass die Hochseekreuzfahrtunternehmen „weiterhin Fortschritte bei der Verringerung der Emissionen erzielen“. So investierten die Kreuzfahrtunternehmen weiterhin in erheblichem Umfang in den Anschluss von Kreuzfahrtschiffen an die Landstromversorgung, damit die Motoren im Hafen abgeschaltet werden können. 40 Prozent der weltweiten Schiffskapazität, und damit 20 Prozent mehr als im Vorjahr, seien für den Betrieb mit Landstrom ausgerüstet, um Landstrom in einem der 29 Häfen weltweit zu nutzen, in denen diese Möglichkeit an mindestens einem Liegeplatz besteht. Diese Häfen repräsentierten lediglich zwei Prozent der Kreuzfahrthäfen, merkt der Bericht an. 98 Prozent der bis 2028 in Auftrag gegebenen Neubauten seien dagegen entweder mit Landstromsystemen ausgestattet oder würden so konfiguriert, dass sie in Zukunft mit Landstrom versorgt werden können.

LNG auf dem Vormarsch

61 Prozent der Neubaukapazitäten können laut Clia mit LNG als Treibstoff für den Primärantrieb fahren können. Die Verwendung von LNG führe zu 95 Prozent bis 100 Prozent weniger Partikelemissionen, praktisch null Schwefelemissionen und einer 85-prozentigen Reduzierung der Stickstoffemissionen. Als Übergangskraftstoff biete LNG aktuell „echte Vorteile“, ermögliche aber auch die Anpassung von LNG-fähigen Schiffen an eine künftige Generation von nachhaltigen Schiffskraftstoffen.

Abgasreinigung und Wasseraufbereitung

Mehr als 79 Prozent der weltweiten Kapazität nutzt laut Clia Abgasreinigungssysteme, um die Anforderungen an die Luftemissionen zu erfüllen oder zu übertreffen, was einer Steigerung von sieben Prozent im Vergleich zu 2021 entspreche. Darüber hinaus seien 88 Prozent der Kapazität von Nicht-LNG-Neubauten mit Reinigungssystemen ausgestattet.

Alle bestellten neuen Schiffe sind nach Angaben des Kreuzfahrtverbandes mit innovativen Abwasseraufbereitungssystemen ausgestattet. Bereits heute würden 78 Prozent der Kapazität der Clia-Hochseekreuzfahrtflotte mit modernen Abwasseraufbereitungssystemen betrieben – das entspreche einer Steigerung um neun Prozent im Vergleich zu 2021.

Um die Ziele des Pariser Abkommens, das Klimaneutralität bis 2050 vorsieht, zu erreichen, soll der Kohlenstoffausstoß der gesamten weltweiten Flotte laut Clia bis 2030 um 40 Prozent gegenüber 2008 sinken.

 

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